Geschichte der Gemeinde Natternbach
Die Besiedlung und somit die Gründung des Ortes Natternbach erfolgte nach den Ungareinfällen, frühestens in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts, wahrscheinlich erst in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts.
Die Rodung und Besiedelung unserer Gegend erfolgte wahrscheinlich von Peuerbach und Waizenkirchen aus in nördlicher und nordwestlicher Richtung.
Die erste Ansiedlung von Natternbach entstand in der Nähe des gleichnamigen Baches, der die Verbindung mit dem Leitenbach und der Aschach herstellte.
Im Jahre 1147 übergibt ein gewisser Engelbert von Struben, Ministeriale von Passau, zwei Güter in die Hände des Freien Herrand, das eine in Seebach, das andere in Norderenbah.
In dieser Schenkungsurkunde wird der Gemeindename erstmals urkundlich erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte waren es nur wenige Häuser, die das Pfarrdorf Natternbach bildeten. Bei der Häusernummerierung im Jahr 1770 zählte der Ort lediglich 19 Häuser. Eine rasante Entwicklung nahm die Gemeinde nach dem 2. Weltkrieg. Mittlerweile zählt der Ortskern weit über 250 Häuser.
Das Gemeindewappen:
Vorlage war ein Wachssiegel der Wilheringer Urkunde aus dem Jahr 1300. Das Siegel stellt einen dreieckigen Schild dar, in dem ein Rabe zum Flug gerüstet ist. Das historische Wappen der Nordernbacher (Pernhart der Nordenpech) ist Grundlage des heutigen Gemeindewappens. Das Rittergeschlecht der Nordernbacher hatte den Sitz im 12. und 13. Jahrhundert hier im Dorf Natternbach.
Am 8. Mai 1967 erhielt Natternbach vom Land Oberösterreich das Recht verliehen, ein Gemeindewappen zu führen.
Der Bauernkrieg:
Kaiser Ferdinand II trat 1619 die Regierung an. Dem überzeugten Katholiken verweigerten die mehrheitlich protestantischen Landstände Oberösterreichs die Huldigung und traten mit den aufständischen Böhmen in Verbindung. Der Kaiser wandte sich in seiner Bedrängnis an Herzog Maximilian I. von Bayern um Hilfe. Für die Hilfestellung (Niederwerfung des böhmischen Aufstandes) verpfändete der Kaiser das Land ob der Enns dem Herzog von Bayern, die Besatzungstruppen zogen ins Land und wüteten hier mit brutaler Macht.
Kaiser Ferdinand behielt sich die Landeshoheit, er setzte Graf Herberstorff als Statthalter ein.
Die traurige soziale Lage der Bauern (Pfandherrschaft) und die Wiedereinführung der katholischen Religion stärkte den Hass der Bevölkerung. Die Bauern griffen in ihrer Not zu den Waffen, sie waren verbittert über den fremden Fürsten, empört über die Willkür der Besatzungstruppen und über die rücksichtslosen Methoden mit denen die Rekatholisierung betrieben wurde.
Das Frankenburger Würfelspiel bildete einen mächtigen Anstoß zu den nachfolgenden großen Bauernkrieg.
Die Augen Europas wurden 1626 auf das "Land ober der Enns" gerichtet. Der große Bauernkrieg hinterließ blutige Spuren in unserer Heimat. Anfang September 1626 plante Kurfürst Maximilian, trotz des bestehenden Waffenstillstandes von zwei Seiten - von Ried und von der Donau her - mit den Truppen gleichzeitig einzufallen und die aufständischen Bauern vernichtend zu schlagen.
Auch die Bauern von Natternbach und Neukirchen waren von Anfang an am Aufstand beteiligt. Sie stellten einen namhaften Führer: Hansn Vischer, um 1580 geboren im Untergut in Eck (heute Bauer in Eck).
Die Bauern besiegten die Truppen von Herberstorff bei Peuerbach, dieser floh mit seinen Leuten mit Müh und Not nach Linz.
Stefan Fadinger zog mit seinen Truppen nach Linz und verlangte die Übergabe der Stadt und die Auslieferung von Graf Herberstorff. Der einflussreiche Bauernführer Stefan Fadinger erlitt bei diesen Auseinandersetzungen eine so schwere Verwundung, dass er daran starb.
Durch das gemeinsame Vorgehen der bayrischen und kaiserlichen Truppen wird die anfängliche Übermacht der Bauern geschwächt. In zahlreichen Schlachten werden die Bauern besiegt, viele ihrer Anführer misshandelt oder hingerichtet.
1628 wurde das Land ob der Enns aus der bayrischen Pfandschaft gelöst, es fiel wieder dem Kaiser zu.